Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) mit Fokus auf ultraschnelle Nano-Optik and neuartige Quantenmaterialien

Multi‐terahertz nanotomography of van der Waals  quantum materials

Beim Lesen der Mail des Bayernwerks konnte ich zuerst gar nicht glauben, dass ich einer der Preisträger des Kulturpreises bin. Von allen Fakultäten der Universität bewerben sich mehrere Absolventen, die jahrelange Arbeit in ihre Dissertationen gesteckt haben. Die Tatsache, dass nun fächerübergreifend ausgerechnet meine Doktorarbeit ausgezeichnet wird, ist wirklich überwältigend.
Leider befinde ich mich derzeit noch in New York für einen Forschungsaufenthalt und dementsprechend konnte ich den "Gedankenblitz" noch nicht in den Händen halten. Umso mehr freue ich mich auf die bevorstehende Preisverleihung. Wahrscheinlich werde ich die Auszeichnung erst danach wirklich begreifen können.

Derzeit hat der "Gedankenblitz" -- ein äußerst passender Name, denn genau solche braucht man für eine Doktorarbeit -- einen Ehrenplatz in der Vitrine meiner Mutter. Nach Abschluss meines Forschungsprojekts in den USA, werden meine Freundin und ich uns eine gemeinsame Wohnung suchen. Dort könnte die Preisstatue entweder auf meinem Schreibtisch oder vielleicht gut sichtbar in einem Regal im Wohnzimmer stehen. Wo genau entscheiden wir noch. Bei der Einrichtung der Wohnung werden wir auf jeden Fall einen besonderen Platz dafür reservieren.

Durch die Entwicklung und Anwendung neuartiger Mikroskopiemethoden können die spannenden Eigenschaften von Halbleitermaterialien der nächsten Generation vermessen werden, welche in Zukunft vielleicht die Siliziumtechnologie, die in allen Computern, Handys oder Solarzellen steckt, ablösen könnten.

Bereits vor Abgabe der Doktorarbeit habe ich mir ausgiebig Gedanken darüber gemacht, wie es nach der Promotion weitergehen soll. Um weiter an spannenden Forschungsthemen arbeiten zu können, lag es nahe vorübergehend an eine renommierte Universität ins Ausland zu wechseln.
Die Entscheidung fiel auf die Columbia University in New York, weil dort einer der weltweit führenden Professoren meines Forschungsgebietes ansässig ist. Seit Anfang 2021 arbeite ich in der Gruppe von Prof. Dmitri Basov als Postdoktorand weiter an interessanten Fragestellungen im Bereich der Nanooptik und an neuartigen Materialien. Dieser Forschungsaufenthalt wird noch bis einschließlich 2022 von der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert. Der Kulturpreis Bayern stellt nicht nur eine besondere Ehrung dar, sondern ist auch für die weitere wissenschaftliche Laufbahn äußerst förderlich.