Vitae mala funerare. Poesie als Lebensbewältigung bei Eugenius von Toledo
Mein allererster Gedanke war, dass sich Eugenius von Toledo (dessen Gedichte ich in meiner Dissertation analysiert habe) sicher nie gedacht hätte, dass Menschen noch nach 1400 Jahren seine Gedichte einmal so interessant finden - und sogar eine wissenschaftliche Arbeit über ihn mit einem Preis auszeichnen! Danach habe ich mich einfach nur gefreut, sowohl für ihn als auch für mich.
In meinem Bücherregal, das derzeit in meinem doppelt genutzten Wohn- und Arbeitszimmer steht. So wird sie mir bei meiner Arbeit (hoffentlich) den einen oder anderen Motivationsschub geben und nach Feierabend durch ihre dekorativen Qualitäten bestechen können!
Für welchen Bereich des gesellschaftlichen Lebens liefert Ihre Arbeit wichtige Erkenntnisse?
Sie zeigt beispielhaft auf, wie Menschen schon immer ihr Leben, auch in seiner religiösen Dimension, durch Poesie gedeutet haben. Das war nicht immer nur ein freies, schöpferisches Erkunden, weil Poesie in der Antike und Spätantike vielleicht stärker noch als heute von gesellschaftlichen Konventionen determiniert war. Aber damals wie heute haben Menschen diese Konventionen bis an die Belastungsgrenze gedehnt und sich so Freiräume erschlossen - nicht nur für sich selbst, sondern auch für die nachfolgenden Generationen lesender und dichtender Menschen.